Schröpfen
Das Schröpfen zählt zu den älteste Therapieverfahren. Sowohl in der chinesischen Medizin als auch im klassischen Griechenland, im ägyptischen Altertum und im indischen Ayurveda war das Schröpfen Teil der medizinischen Maßnahmen.
Wir unterscheiden
• das trockene Schröpfen: Es wird bei allen Zuständen der „Leere“ angewandt. Dazu setzt man einen Schröpfkopf auf das zu behandelnde Areal. Durch den Unterdruck wird das darunterliegende Gewebe angehoben. Dies verstärkt die Durchblutung in diesem Gebiet. Es entsteht ein Bluterguss. Der Körper bekommt das Signal zum „Aufräumen“. Der Stoffwechsel und das Immunsystem werden verstärkt aktiviert. Das Hämatom wird in den nächsten Stunden oder Tagen abgebaut, es ist wichtig für den therapeutischen Effekt.
• Das blutige Schröpfen: Im Gegensatz zum trockenen Schröpfen wird es bei allen Zuständen der „Hitze oder Fülle“ an einer stark durchbluteten Stelle am Rücken oder an einer Stelle erhöhter Spannungszustände angewendet. Die Haut wird desinfiziert und mit einer feinen Lanzette angeritzt. Anschließend wird der Schröpfkopf aufgesetzt. Dieser verbleibt etwa 10 bis 20 Minuten am Ort. Durch den Unterdruck treten Blut- und Lymphflüssigkeit aus und der Füllezustand wird gemindert. Neben der unmittelbaren Entlastung durch die Ausleitung werden, genauso wie beim trockenen Schröpfen, das Immunsystem und der Stoffwechsel verstärkt aktiviert. Ein „Aufräumprogramm“ startet.
• Die Schröpfkopfmassage: Sie ist eine Anwendung des trockenen Schröpfens. Das Körperteil (meist der Rücken) wird mit Öl eingerieben. Das Schröpfglas wird über dem Areal bewegt, das Gewebe wird so massiert. Das kann je nach Spannungszustand angenehm oder auch schmerzhaft sein. Diese Behandlung kann Verspannungen lösen und die Muskulatur lockern. Sie ist meist eine Vorbereitung für andere Therapieverfahren.